Willkommen im sechsten Türchen meines Kalenders und einen schönen Nikolaustag! Hast Du schon etwas schönes in Deinem Stiefel gefunden? Oder beschenkst Du Dich selbst? Im Zweifelsfall mit diesem Türchen. 🙂 Heute bin ich etwas philosophischer und nicht so ironisch unterwegs. Diese Gedanken sind schon ein wenig älter und ich hab sie noch nie öffentlich geteilt. Ich hoffe, sie gefallen Dir.
Heimat. Zuhause. Wie definiert man das eigentlich?
Muss das der Ort der Geburt sein?
Ich wurde in einem Krankenhaus geboren – zwei Mal.
Aber egal wie dankbar ich den Ärzten für ihre Hilfe bin, ich käme nie auf die Idee, ein Krankenhaus deshalb mein Zuhause zu nennen.
Oder ist das Elternhaus gemeint? Das wäre ziemlich schade, denn einmal verlassen, wäre man dann in seiner Heimat – seinem Zuhause – nur noch ab und an zu Gast. Ein Besucher in einer vertrauten und zugleich fremden Welt.
Aber was ist es dann, das Zuhause? Woraus bemisst sich Heimat?
Für mich hat Heimat mit Liebe im Herzen zu tun, mit Frieden in der Seele und mit einer angenehmen Ruhe im sonst so rastlosen Geist.
Heimat ist der Ort, an dem ich mich in dem Moment, in dem ich ihn betrete, richtig fühle, an dem mich ein Gefühl des Angekommen Seins, des Zurückgekommen Seins durchströmt. Es ist ein sehr bejahender Ort. Ein Ort, der einem Antworten zu geben vermag und den Mut, sie auch zu hören.
Und wo findet man solche Orte?
Das ist doch das Schöne, oder? Wir alle haben unsere ganz eigene, persönliche Heimat. Diesen einen besonderen Ort. Er muss nicht an eine bestimmte Adresse gebunden sein. Nicht einmal eine bestimmte Person oder Sache. Es gibt einfach dieses eine Detail, dass diesen Ort anders macht als andere. Das Detail, das dafür sorgt, dass wir an diesem Ort ganz besonders gern sind.
Für mich gibt es viele solche Orte: Kleine Kirchen und alte Theater, weite Wiesen und tiefe Wälder, endloses Meer und riesige Berge. Das Schöne, das Gesegnete, das Beeindruckende, das Berührende. Ich fühle mich wohl an Orten, die in und aus Liebe geschaffen wurden und das auch ausstrahlen – sie sind zugleich Orte voller Geheimnisse und voller Offenbarungen, Orte, die einen fesseln und zugleich frei machen.
Ich glaube, man kann seine ganz persönliche Heimat überall finden – solange man sie im Herzen mit sich trägt.
Klingt kitschig? Kann schon sein. Aber mir gefällt diese Definition von Zuhause. Für sie braucht man nämlich nichts. Jeder und jede kann auf diese Weise ein Zuhause finden.
Was ist Dein Zuhause? Was muss ein Ort haben, um für Dich zum Zuhause zu werden?