Willkommen im 16. Türchen meines Kalenders. Es ist wieder Zeit, Dich nach Nafishur zu entführen. Diesmal hab ich ein Leseschmankerl des noch unveröffentlichten 3. Bandes für Dich. In diesem Türchen darf Dariel dran sein. In ein paar Tagen bekommst Du dann natürlich auch ein Schmankerl von Cara. 🙂
»Was ist denn hier los?« Im Wohnzimmer herrschte ein Klima wie in einer finnischen Sauna und durch Cerberus Fell leuchteten überall rote Glutlinien, während er Ginga anbellte.
»Cerberus ist aufgeregt. Er wollte dir unbedingt folgen und hat mit mir gestritten, weil ich ihn nicht herausgelassen habe.« Sie klang ausgesprochen eingeschüchtert und versteckte sich hinter dem Sofa, während Cerberus vor dem Couchtisch stand.
»Cerberus! Aus!« Sofort war er still und drehte sich zu mir. Das Leuchten unter dem Fell erlosch etwas und seine Rute begann freudig hin und her zu wedeln.
»Dieser Kebiphur ist definitiv zu sehr auf dich fixiert!«
Ich ging auf ihn zu, legte das Schwert auf dem Couchtisch ab und kniete mich vor Cerberus. »Pass mal auf, Kleiner: Ginga ist eine von den Guten, okay? Mach ihr keine Angst!«
Cerberus legte den Kopf schräg und sah zwischen uns beiden hin und her, während Ginga zögerlich ihre Deckung verließ und auf mich zu kam. Sie stand unter genauester Beobachtung, während sie langsam neben mir in die Knie ging und ebenso behutsam ihre Hand nach mir ausstreckte.
Dem Welpen lag bereits ein Knurren in der Kehle, aber er hielt sich noch zurück und wartete meine Reaktion ab. Ich reagierte nicht. Statt des Knurrens hörten wir ein leises Gurgeln. Wenn ich Gingas Sicherheit nicht gefährden wollte, würde ich sie – zumindest in Cerberus Anwesenheit – immer freundlich behandeln müssen. Unsere üblichen Streitereien würde er wahrscheinlich falsch interpretieren.
Also wandte ich den Blick langsam von ihm ab und Ginga zu. Mit der weniger verätzten Hand strich ich ihr Haar aus ihrem Gesicht und zog sie etwas näher. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Dann sah ich ihr nicht mehr in die Augen, sondern nur noch auf ihre leicht geöffneten Lippen.
Unseren Kuss kommentierte Cerberus mit einer Mischung aus Heulen und Jaulen, so dass ich schnell wieder von ihr abließ und Cerberus ansah. »Siehst du. Sie ist Teil unseres Rudels. In Ordnung?«
»Und was ist mit mir?«, flüsterte Ginga in mein Ohr. »Ich bin nicht in Ordnung. Du kannst mich doch nicht einfach küssen und dann aufhören!« Ihre kühlen Fingerspitzen glitten in meinen Nacken und drehten mein Gesicht wieder zu ihr.
Normalerweise würde ich sie jetzt einfach fortschieben. Aber mein persönlicher Wach-Höllenhund beobachtete meine Reaktionen ihr gegenüber aufs Genaueste. Und ich fragte mich langsam, ob er sich nicht mit Ginga verschworen hatte. Aber bevor ich diesem Gedanken nachgehen konnte, hatte Ginga auch schon die Wiederholung der vorhergehenden Szene eingefordert.
Tut mir leid, dass der Abschnitt nicht so lang ist. Aber es ist verflucht schwer, in einem 2. Teil eines Krimis etwas zu finden, das nicht verwirrend ist oder spoilert. 😀
Ich hoffe, Du hast Dich gut unterhalten gefühlt. 🙂 An dieser Stelle: Wie wäre es mit einem persönlichen Horoskop? Dank Sabrinas Mann habe ich auf meiner Website ein Plugin, dass Deinen Geburtstag umrechnen kann in die Zeit Nafishurs – zusammen mit einem Horoskop.